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The FortOverlay E-Book Reader

The Fort

Das Geheimnis eines Sommers | Gordon Korman

E-Book (EPUB)
2024 Beltz
249 Seiten; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-407-75916-0

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Kurztext / Annotation
Nach einem Hurricane ist nicht nur die kleine Stadt Canaan verwüstet. Der Sturm legt auch etwas frei, das den Sommer der Freunde Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Ricky für immer verändern wird: Inmitten des Waldes finden sie einen Bunker. Er wird ihr Fort, ihr Rückzugsort. Hier teilen sie ihre Geheimnisse. Besonders C.J. sucht hier Schutz vor seinem gewalttätigen Stiefvater. Als Evans großer Bruder und sein gewaltbereiter Kumpel das Fort erobern wollen, wird aus einem Zufluchtsort für Spaß und Zusammenhalt ein Zufluchtsort zum Überleben.

Gordon Korman, geb. 1963 in Kanada, schrieb seinen ersten Roman bereits im Alter von 12 Jahren. Mittlerweile hat er zahlreiche Bücher für Jugendliche und Erwachsene geschrieben, die in 14 Sprachen übersetzt wurden. Er lebt mi seiner Familie in Long Island, New York.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1_EVAN DONNELLY

Am Morgen nach dem großen Sturm hab ich Ricky am Hals. Ein Ast, so groß wie das Monster von Loch Ness, ist durch sein Schlafzimmerfenster geflogen, also mussten ihn seine Eltern irgendwo abstellen, um in Ruhe alles zu reparieren.

Während ich mich aus dem Bett und in T-Shirt und Shorts quäle, serviert Grandma ihm unten in der Küche bereits Frühstück. Ich setze mich auf die andere Seite des runden Tischs und sie stellt einen Teller vor mich hin - zwei Scheiben Weißbrot mit ein bisschen Butter.

»Ungetoastet?«, frage ich genervt.

»Stromausfall«, antwortet Grandpa durch einen Schluck Orangensaft hindurch. Ich höre den Ärger in seinem Tonfall. Kein Strom bedeutet keinen Kaffee. »Ihr habt keine Vorstellung, was da draußen los ist. Baumstämme auf den Straßen. Überall kaputte Gartenmöbel.«

»Der Ast in meinem Schlafzimmer hat den kompletten Fensterrahmen herausgerissen«, sagt Ricky. Er ist klein und schmächtig, mit riesigen Augen, die ihn immer superernsthaft wirken lassen, egal, was er sagt. »Der Teppich ist durchnässt und überall liegt Glas.«

Ich schaue Grandma an. »Wann kann er wieder nach Hause?«

Sie wirft mir ihren bösesten Blick zu - der ist normalerweise reserviert für meinen älteren Bruder Luke. »Mrs Molina hat mich um diesen Gefallen gebeten. Wir freuen uns, dass Ricky hier ist.«

Grandma arbeitet für dieselbe Rechtsanwaltskanzlei wie Rickys Mutter. Grandma als Sekretärin und Mrs Molina als Anwaltsassistentin oder so. Die Molinas sind neu in der Stadt, und Grandma ist besonders nett zu ihnen, weil sie zu jedem besonders nett ist. Das ist irgendwie anstrengend, aber vermutlich sollte ich mich darüber nicht beschweren. Sie hat Luke und mich aufgenommen, als unsere Eltern den Entzug gemacht haben - und wir durften bleiben, als sie danach nicht mehr wiedergekommen sind. Aber das ist auch etwas anderes. Wir sind Familie.

»Ich werde wahrscheinlich den ganzen Tag hierbleiben«, erklärt Ricky mir. »Mom sagt, die Handwerker sind total überlastet. Halb Canaan hat zerstörte Fenster.«

Ich beiße ein Stück labbrigen Toast ab und kaue, bis es zu einer geschmacklosen Masse in meinem Mund wird. Die eine gute Sache an Hurricane Leo, der unsere Stadt verwüstet hat, ist, dass wir schulfrei haben. Ich stürze meinen Saft herunter und stehe auf. »Ich schau mal, was die Jungs treiben.«

»Gute Idee.« Grandma nickt mir zu. »Du kannst Ricky mitnehmen.«

»Er will bestimmt mit seinen eigenen Freunden abhängen.«

»Ich habe keine Freunde«, gibt Ricky zu.

»Du meinst, du hast noch keine Freunde«, verbessere ich ihn. »Keine Sorge - du findest schon welche. Ein Tag wie dieser ist die perfekte Gelegenheit, um ...« Grandmas Blick bringt mich schlagartig zum Schweigen. »Okay, sag mir, was ich machen soll, und ich tu es.«

»Du weißt genau, was du machen sollst«, antwortet sie und ihr Blick spricht Bände.

Grandpa schaut mich mitfühlend an. Er weiß, wie ich mich fühle. Immerhin ist er mit Grandma seit über vierzig Jahren verheiratet. Das ist eine lange Zeit unter der Oberbefehlshaberin.

Als ich das Haus verlasse, ist Ricky Molina an meiner Seite. Was bin ich nur für ein Glückspilz.

Grandpa hat nicht übertrieben, was den Zustand der Stadt angeht. Die Straßen sind ein Hindernisparcours aus herabgefallenen Ästen und Ziegeln, die von Dächern geweht wurden. Überall liegen Trümmer, und Einsatzteams bewegen sich von Strommast zu Strommast, um die Versorgung wiederherzustellen. Allein in unserem Block wurden drei große Bäume komplett entwurzelt und haben ganze Betonstücke aus dem Bordstein gerissen.

Die gesamte Rückseite von Grandmas und Grandpas Haus ist lila vom Beschuss fliegender Blaubeeren. Die zerquetschten Früchte riechen so intensiv, als hätte jemand einen Kuchen im Ofen.

Ricky verzieht das Gesicht. »Ekelhaft.«

Ich wollte gerad