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Jenseits des GrabesOverlay E-Book Reader

Jenseits des Grabes

Kriminalroman | Fred Vargas

E-Book (EPUB)
2024 Limes Verlag; Flammarion, Paris 2023
528 Seiten
ISBN: 978-3-641-31634-1

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Kurztext / Annotation
Endlich: Kommissar Adamsberg ist zurück! Und er ist bereit für seinen bislang spektakulärsten Fall!
In Louviec, einem kleinen Ort in der Bretagne, gehen merkwürdige Dinge vor sich: Ein Wildhüter wird mit einem kostbaren Messer in der Brust tot aufgefunden. In der Nacht zuvor wollen die Alten des Dorfes den hinkenden Schritt eines Geistes gehört haben, der immer dann erklingt, wenn Unheil bevorsteht. Als Adamsberg, der legendäre Kommissar, von dem Fall Wind bekommt, ist er nicht mehr zu halten: Er steigt in die Ermittlungen ein, ohne zu ahnen, dass dies nur der Auftakt ist zu einer Mordserie, die das Dorf erschüttern wird. Doch Adamsberg wäre nicht Adamsberg, wenn ihm nicht ein Detail auffallen würde, dem alle anderen keine Bedeutung beimessen...

»Fred Vargas ist einfach großartig. Das ist das Schöne an diesen Krimis: die schrägen Dialoge, die Ironie und die Leichtigkeit, die alle Ermittlungen beflügeln.« Brigitte

Lesen Sie auch die anderen Bände der Reihe um Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg!

Fred Vargas, geboren 1957, ist ausgebildete Archäologin und hat Geschichte studiert. Sie ist heute die bedeutendste französische Kriminalautorin mit internationalem Renommee. 2004 erhielt sie für »Fliehe weit und schnell« den Deutschen Krimipreis, 2012 den Europäischen Krimipreis für ihr Gesamtwerk und 2016 den Deutschen Krimipreis in der Kategorie International für »Das barmherzige Fallbeil«.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

II

In der Tat hatte Kommissar Adamsberg einen Monat zuvor seine Befugnisse auf Danglard übertragen und morgens um acht in aller Eile seine Tasche gepackt, um nach Combourg in die Bretagne zu fahren, eine Gegend, die er kaum kannte. Ein paar Kollegen beneideten ihn um das unvergleichliche, sich in jedem Sandkorn brechende Licht, das ihn an der Küste erwartete. Der eine empfahl ihm einen Abstecher nach Saint-Malo, der nächste Spaziergänge an den noch wilden Stränden. Danglard hingegen wusste, dass dieser kurze Aufenthalt für den Kommissar alles andere als ein Fest war. Die Besprechung, zu der er fuhr, markierte das Ende einer monatelangen kräftezehrenden Jagd auf einen wahnsinnigen Mörder, der fünf sechzehnjährige Mädchen vergewaltigt und grausam ermordet hatte. Der Fall zog jede Menge Papierkram nach sich, und den verabscheute Adamsberg. Teilnehmen würden auch die vier anderen Kommissare, die unter seiner Leitung die Verfolgungsjagd organisiert und ihn hinter vorgehaltener Hand als zu langsam oder sogar träge bezeichnet hatten. Doch am Ende mussten sie zugeben: Er war es gewesen, der in den ungleichen Schnittwunden der Leichname ein Muster erkannt und darüber die Verbindung zwischen den fünf Opfern hergestellt hatte, die sich über den gesamten Nordwesten des Landes verteilten, was die Suche auf einen einzigen Mörder eingrenzte. Er hatte die einsamen Waldgebiete um Angers, Le Mans, Tours, Evreux und Combourg durchkämmt und rund um die Fundorte jeden Stein umgedreht. Er hatte aus einer sehr feinen Blutspur, die nicht zu den Schnittwunden passte, geschlossen, dass der Handschuh des Mörders an einer Stelle eingerissen sein musste, und um einen genetischen Abgleich gebeten. Das Ergebnis: keine Übereinstimmung in der Datenbank. Anschließend hatte er eine vollständige Liste aller Unternehmen der Region Nord-West verlangt, die Handelsvertreter und Fernfahrer beschäftigten, egal ob sie Bücher oder Teller verkauften. Und er hatte dafür gesorgt, dass das Personal in den Gendarmerien und Kommissariaten vor Ort aufgestockt wurde, damit allen männlichen Angestellten im Außendienst eine DNA-Probe entnommen werden konnte. Siebenhundertdreiundvierzig Proben waren bereits analysiert worden, als Adamsbergs Partner ihn drängten, die mühselige und aussichtslose Suche abzubrechen. Zwei Tage später lag das erhoffte Resultat auf dem Tisch und versetzte in seiner Unwahrscheinlichkeit das gesamte Ermittlerteam in Erstaunen. Man hatte den Kerl in seiner Wohnung in Fougères verhaftet - deshalb sollte die abschließende Konferenz im nahe gelegenen Combourg stattfinden. Der Mann entpuppte sich als durch und durch gewöhnlich, man musste schon zehnmal hingucken, um ihn auf der Straße wiederzuerkennen: ein dicklicher Familienvater von dreiundfünfzig Jahren mit Glatze, roten Wangen und einem völlig nichtssagenden Gesicht, das Vertrauen einflößte. Bestimmt hatten diese fünf Mädchen, so unvorsichtig es war, dass sie per Anhalter reisten, einen Blick auf den Fahrer geworfen, ehe sie eingestiegen waren. Und was wirkt harmloser als ein dicker, allem Anschein nach gutmütiger und väterlicher Glatzkopf?

Und die Erinnerung an den Anblick der jungen, verzerrten Gesichter der Mädchen und ihrer aufgeschlitzten Körper ließ Adamsberg bei seinem Aufbruch nach Combourg nicht los. Sie würden den gemeinsamen Abschlussbericht in Anwesenheit des Präfekten des Departements Ille-et-Vilaine erarbeiten, der ihm dann auch noch feierlich irgendeinen Verdienstorden verleihen wollte. Im Unterschied zu seinen Kollegen ahnte Danglard, dass es passendere Momente als diesen gab, um dem sonst für Schönheit so empfänglichen Kommissar den im Sonnenlicht glitzernden bretonischen Quarzsand anzupreisen - nichts interessierte Adamsberg in dem Augenblick weniger als dieser Sand. Deshalb zügelte der Commandant, was ihn einige Mühe kostete, seine sagenhafte Gelehrsamkeit und ersparte dem Kommissar Ausführungen zu